Solidarische Flüchtlingspolitik auf kommunaler Ebene
28 September 2018, by Internetredaktion

Photo: AHHP
Podiumsdiskussion mit:
► Prof. Gesine Schwan (Präsidentin der HUMBOLDT-VIADRINA Governance Platform gGmbH)
► Ignasi Calbó Troyano (Flüchtlingskoordinator der Stadt Barcelona, Verbund der „Solidarity Cities“)
► Dr. Dirk Gebhardt (Politikwissenschaftler, Universitat Pompeu Fabra, Barcelona)
Moderation: Burkhard Plemper (Journalist)
Einführung: Helene Heuser (Refugee Law Clinic Hamburg)
Für Städte existieren trotz restriktiver EU- und Bundespolitik Chancen eine solidarischere Migrations- und Flüchtlingspolitik zu gestalten. "Städte sind diejenigen Orte, in denen die Zuwandernden ankommen. Städte sind auf die Partizipation der Anwesenden „unabhängig von deren Staatsbürgerschaft“ angewiesen. ... Nationalismen und die Konstruktion einer nationalen Identität spielen auf lokaler Ebene eine geringere Rolle. Die Anonymität der Stadt trägt zu einer gewissen Offenheit bei und gibt traumatisierten Geflüchteten Raum, sich langsam neu zu orientieren. Gleichzeitig ist der Grad der Anonymität auf der lokalen im Vergleich zur zentralstaatlichen Ebene niedriger. Lokale Diskurse sind daher weniger verführt, fliehende Menschen bloß als Masse zu sehen. Viele Stadtmenschen treten im täglichen Leben vor Ort in Kontakt mit geflüchteten Menschen, ob als Nachbar, in Geschäften, auf der Straße oder als ehrenamtlich Engagierte." [Helene Heuser]
Längst gibt es kommunale Initiativen, die diese Vorteile zu nutzen. In Barcelona gewann 2015 die Basisliste Barcelona "en Comú" die Kommunalwahlen. Seitdem arbeitet die Stadt an einer umfassenden und koordinierten Aufnahme von Geflüchteten. Ignasi Calbó Troyano, Flüchtlingskoordinator Barcelona, berichtet von dieser Entwicklung und diskutiert mit Prof. Gesine Schwan, die 2016 ein umfassendes Konzept für eine solidarische Flüchtlingspolitik von Kommunen in der EU vorgelegt hat sowie mit Dr. Dirk Gebhardt, Experte für Multilevel-Governance.
Freitag 28. September 2018, 18 Uhr
Hörsaal im Rechtshaus, Rothenbaumchaussee 33, 20148 Hamburg
Der Veranstaltungsflyer steht hier zum Download zur Verfügung.
Eine gemeinsame Veranstaltung von Aktionskreis Hamburg Hat Platz, Arbeitsgemeinschaft Kirchliche Flüchtlingsarbeit Hamburg, Bündnis Stadt des Ankommens Hamburg, Flüchtlingsrat Hamburg e.V., Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg, und der Refugee Law Clinic Hamburg.