Ein gesünderes China: Konferenz beschäftigt sich mit Entwurf für Gesundheitsgesetz
1. Juni 2016, von Internetredaktion

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160 Teilnehmer, zwei Tage, ein Thema: Welche medizinische Versorgung soll den 1,3 Milliarden Chinesen rechtlich zugesichert werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich eine von der China-EU School of Law mitorganisierte Tagung in Peking.
160 Rechtswissenschaftler und Gesundheitsexperten, zwei Tage, ein Thema: Welche medizinische Versorgung soll den 1,3 Milliarden Chinesen rechtlich zugesichert werden? Die “Erste Chinesisch-Europäische Medizinrecht Konferenz” in Peking am 21. und 22. Mai 2016 beschäftigte sich mit dem Entwurf für ein chinesisches Gesetz zur medizinischen Grundversorgung. Die Konferenz wurde organisiert von der Tsinghua Universität und der China-EU School of Law und unterstützt von der Universität Paul Sabatier, der Chinesischen Gesellschaft für Medizinrecht und der Europäischen Vereinigung für Medizinrecht. Vertreter der Weltgesundheitsorganisation WHO und der EU-Botschaft in China nahmen teil.
Welche gesetzlichen Regeln lassen sich aus dem Recht auf Leben oder dem Recht auf Gesundheit ableiten? Haben Patienten in China einen Anspruch auf Vertraulichkeit, auf ein Aufklärungsgespräch oder eine zweite Meinung von einem anderen Arzt? Wie ließen sich Organspende und Transplantationen am besten regeln? Wie öffentliche Krankhäuser organisieren? Und wie kann China die Bereiche medizinische Ausbildung, Medizintechnik, Medikamentenmarkt und eHealth weiter verbessern? Die Liste der Fragen war lang für die mehr als 40 Redner aus Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Polen, Portugal, Österreich, China, Hongkong und Macao. Referenten stellten etwa die etablierten Gesundheitssysteme in Frankreich, Großbritannien oder Nordeuropa vor. Sie verwiesen außerdem auf die europäische Charta der Patientenrechte, die seit 1994 einen Rahmen für Gesundheitsgesetze in Europa vorgibt. Angesichts der komplexen Herausforderungen, vor denen Chinas Gesundheitsversorgung steht, argumentierten mehrere Redner, dass die Volksrepublik für das Verfassen ihres Gesetzes zur medizinischen Grundversorgung ihre Medizinrecht-Forschung weiter ausbauen müsse und die chinesischen Gesetzgeber aus dem reichen Erfahrungsschatz Europas auf diesem Gebiet schöpfen sollten, um für die chinesischen Bürger ein möglichst gutes Gesetz zu verabschieden.