Südchinesisches Meer: Workshop sucht Lösungen im Inselstreit
7. November 2016, von Internetredaktion

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Gibt das Internationale Seerecht eindeutige Antworten, wem die umstrittenen Gebiete im Südchinesischen Meer gehören? Bislang nicht, lautete das Ergebnis eines von der China-EU School of Law geförderten Workshops.
Seit Jahrhunderten ringen Länder um rohstoffreiche Gebiete im Südchinesischen Meer. Aber gibt das Internationale Seerecht nicht eindeutige Antworten, wem die Gebiete heute gehören? Bislang nicht, lautete das Ergebnis eines von der China-EU School of Law geförderten Workshops am 5. November 2016 an der Universität Köln.
30 Rechtswissenschaftler aus China, Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und den Philippinen hatten die Territorialfrage insbesondere anhand des Urteils des Ständigen Schiedshofs in Den Haag vom Juli 2016 ausgelotet. „Alle Redner betonten die Bedeutung des Urteils nicht nur für den verhandelten Fall Philippinen vs. China, sondern auch für die Zukunft des Internationalen Seerechts insgesamt”, erklärte Rechtswissenschaftler Dr. Daniel Sprick, der den Workshop mit Prof. Björn Ahl organisiert hatte. „Allerdings herrschte auch Einigkeit darüber, dass der Konflikt dadurch noch nicht vollständig gelöst ist. Daher wollen wir das Thema seerechtswissenschaftlich weiter begleiten.“
Die umstrittenen Inseln liegen im Pazifischen Ozean rund 800 Kilometer südlich von China, zwischen Vietnam, Malaysia und den Philippinen. Ein Drittel des weltweiten Schiffsverkehrs geht durch das Areal. Zudem gilt es als sehr reich an Fischen sowie Öl- und Gasvorkommen. „Daher birgt diese Territorialfrage auch so gewaltige Sprengkraft für die internationale Gemeinschaft“, erklärte Sprick. Insgesamt sechs Regierungen erheben Forderungen, China beansprucht 80 Prozent der 3,5 Millionen Quadratkilometer. Peking hatte nach dem Schiedsspruch aus Den Haag gefordert, alle Ansprüche in bilateralen Gesprächen zu lösen.