Rémi Rivoal: “Ich setze auf eine wachsende europäisch-chinesische Freundschaft“
16. Februar 2017, von Internetredaktion

Foto: Van Bael & Bellis
Rémi Rivoal, 24, hat an der China-EU School of Law seinen Master in “EU- und Völkerrecht” erworben. Nach Stationen als Praktikant im Französischen Parlament, in einer Pekinger Kanzlei und bei der Europäischen Kommission arbeitet er heute bei der bekannten Brüsseler Kanzlei Van Bael & Bellis, die auf EU-Recht und WTO-Fälle spezialisiert ist.
Wie hat das Studium auf die heutige Tätigkeit vorbereitet?
Meine Kanzlei Van Bael & Bellis berät zu Fragen des Handelsrechts und des Wettbewerbsrechts. Ich beschäftige mich zum Beispiel mit Fragen zu Anti-Dumping-Gesetzen oder zu EU-Handelsvorgaben, die sich unseren Klienten stellen. Die meiste Klienten sind Europäer, aber wir haben auch Klienten aus China. Globalisierung ist schlicht die Realität im Welthandel. Meine China-Erfahrungen waren daher ein großer Vorteil, den andere nicht mitbringen, als ich mich um den Job bewarb. Ein LL.M. aus China ist nichts Selbstverständliches für einen europäischen Anwalt, obwohl ein Grundverständnis für die chinesische Kultur und Sprache für unsere Klienten so wertvoll ist. Im Bereich Handelsrecht war außerdem Prof. Peter van den Bossche von der Universität Maastricht, Mitglied des WTO-Berufungsgremiums, einer meiner Dozenten an der China-EU School of Law. Wie er über die WTO sprach, über ihre Leitlinien und Handelsabkommen, hat mein Interesse an dem Thema geweckt und definitiv meine Berufsentscheidung beeinflusst.
Wenn du deinem jüngeren Ich, das gerade an der China-EU School of Law startet, einen Rat geben könntest, was wäre das?
Lass dich auf das Abenteuer ein! Natürlich wirst du angestrengt studieren, aber reize auch die Vorteile dessen aus, dass du ein Jahr in China lebst: Zieh ins Studentenwohnheim, iss jeden Tag chinesisches Essen, lern Mandarin, trainiere die Kampfkunst Tai Chi und bereise das Land! Gib dein Bestes, die chinesische Kultur zu verstehen und dich zu integrieren. Dann wird sich dein Blick auf die Welt verändern, auch wenn du es nicht gleich realisierst, und in dem Moment, in dem du China verlässt, wirst du dir wünschen, mehr darüber zu lernen. Ich erinnere mich, dass ich in meiner Rede bei der Graduiertenfeier 2014 den Philosophen Laotse zitierte: Auch der längste Marsch beginnt mit dem ersten Schritt. Fast drei Jahre später bin ich immer noch sicher, dass für mich die China-EU School of Law der erste Schritt war.
Was war das größte Plus der China-EU School of Law?
Ihr größter Vorteil ist, dass sie etwas Besonderes ist. Du studierst bei herausragenden Professoren, in einer Schule im Herzen der China-EU Kooperationen mit renommierten Partneruniversitäten und erhältst deinen Abschluss von einer weiteren ausgezeichneten Universität. Wo sonst findet man das? Im 21. Jahrhundert kann es kein Fehler sein, auf die wachsende Freundschaft zwischen China und Europa zu setzen.