Basedow: „Brexit-Prozess dauert wohl länger als zwei Jahre“
7. März 2017, von Internetredaktion

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Die Verhandlungen über den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union sind so komplex, dass sie vermutlich länger als die veranschlagten zwei Jahre dauern. Das sagt der renommierte deutsche Rechtswissenschaftler und Direktor des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg Prof. Dr. Jürgen Basedow in seinem Artikel „Brexit and Business Law“, der jetzt im China-EU Law Journal erschien. Mit der Analyse liefert Basedow einen wichtigen Beitrag zur rechtlichen Regelung des Brexits für Europa, das Vereinigte Königreich und China. Sie fasst seinen Vortrag vom 6. Dezember 2016 beim Symposium „China and the Brexit“ der China-EU School of Law in Peking zusammen.
„EU-Beitrittsverhandlungen neuer Mitgliedstaaten dauern in der Regel etwa zehn Jahre“, erklärt Basedow. „Es ist realistisch, dass der Brexit und die Neuverträge eine ähnliche Zeitspanne verlangen, wenn sich das Vereinigte Königreich nicht auf bereits bestehende Modelle wie das der Schweiz oder Norwegens einlässt.“ Basedow analysiert im Einzelnen die zukünftigen Beziehungen zwischen EU und Vereinigtem Königreich, sowie die Auswirkungen des Brexits auf das europäische Sekundärrecht. Auch internationale Verträge müssten sowohl London als auch Brüssel neu verhandeln – mit einer Vielzahl an Ländern, darunter auch die Volksrepublik China.
Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Basedow, LL.M. (Harvard) ist seit 1997 Direktor des Hamburger Max-Planck-Instituts für Privatrecht. Mit seiner rechtswissenschaftlichen Grundlagenforschung prägt Jürgen Basedow den wissenschaftlichen Diskurs in zentralen unternehmensorientierten Rechtsgebieten.
Die China-EU School of Law gibt die Zeitschrift „China-EU Law Journal“ seit 2013 in Kooperation mit dem Springer Verlag heraus. Die Zeitschrift vereinigt im Peer-Review-Verfahren europäische, chinesische und international rechtswissenschaftliche Perspektiven.