Neuer Debattierclub „What’s Up with Law?” startet
25. Oktober 2017, von Internetredaktion

Foto: CESL
Jeden Mittwoch diskutieren Studierende und Lehrende der China-EU School of Law bei der „What’s Up with Law?”-Teestunde über die rechtlichen Aspekte des aktuellen Weltgeschehens.
Student Jan Ciaptacz ist Teilnehmer, Assistenzprofessorin Monika Prusinowska hat das Format entwickelt, Prof. Susan Wintermuth hat sie unterstützt. In diesem Interview erklären die drei, wie die Studierenden die Runde übernahmen, weshalb das Treffen Europa und China verbindet und warum es einem Stammtisch auf Chinesisch ähnelt.
Jan, du hast die jüngste Sitzung organisiert. Was nimmst du von diesen Treffen mit?
Jan Ciaptacz: Die „What’s Up with Law?”-Teestunde ist ein echtes Highlight meiner Woche. Es ist ein bemerkenswertes Erlebnis, tagesaktuelle weltpolitische Fragen in einer Gruppe zu diskutieren, in der ein so breites Spektrum an Annäherungsweisen zu jedem Problem vertreten ist. Ich vermute, das war auch der Grund, weshalb die Initiative so unmittelbar die Aufmerksamkeit so vieler europäischer und chinesischer Studierender auf sich zog. Alle Teilnehmer erkennen früher oder später, dass erst der Wille, außerhalb der bisherigen eigenen Muster zu denken, diese Diskussionen ermöglicht. Wir sind alle so geprägt von unserem Umfeld. Die „What’s Up with Law?”-Teestunde ist eine Möglichkeit, diese aus Nationalität, Kultur, Glaubensrichtung oder Geschlecht entstandenen Muster aufzubrechen. Letztlich versuchen wir, eine globale Perspektive zu entwickeln. Und als Nachwuchsjuristen lernen wir obendrein mit unterschiedlichen Fällen und Problemen umzugehen. Ich bin froh über diesen Ideenaustausch. Und auch darüber, dass die Gespräche oft nicht enden, wenn man die Teestunde dann verlässt.
Prof. Wintermuth, wie kann man sich so eine Runde genau vorstellen?
Susan Wintermuth: Wenn wir uns am Mittwochnachmittag im großen Raum der Teestube am Campus treffen, gehen wir durch, welche juristisch interessanten Entwicklungen es rund um den Globus gibt. Wir picken dann ein, zwei Themen heraus, die die Studierenden am meisten interessieren. Wir sprachen schon über Trumps Einreiseverbote in die USA, die Flüchtlingsfrage in Europa und den Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas. Ursprünglich hatten wir die Teestunde im zweiwöchigen Turnus konzipiert, aber als wir im September die ersten Treffen hatten, trieben einige der Studierenden die Gespräche mit so viel Einsatz voran, dass es uns wie der natürliche nächste Schritt vorkam, eine wöchentliche, studentengeführte Aktivität daraus zu machen.
Assistenzprofessorin Prusinowska, woher kam denn die Idee für das Format?
Monika Prusinowska: Die China-EU School of Law zielt ja darauf ab, chinesische und europäische Rechtswissenschaftler und Studierende zusammenzubringen um gegenseitiges Verstehen, aber auch akademische Diskurse voranzutreiben. Dafür brauchten wir noch ein weniger formales Forum als die Vorlesungen und die Gastvorträge. Kontinuierlicher Dialog ist ein sine qua non, eine notwendige Bedingung, um Verständnis und Ideenaustausch zu fördern. Also hatte ich mich zunächst auf die Idee eines Runden Tischs oder Stammtischs eingeschossen, beschloss dann aber, es eine Teestunde werden zu lassen – für die chinesische Note. Wir versuchen über die sich immer wandelnde Welt des Rechts zu sprechen, besonders im globalen Kontext. Die zwanglosen Treffen bei Kaffee oder Tee haben die beiden Zwecke voll erfüllt: Sie bringen chinesische Studierende und Austauschstudenten zusammen und alle bleiben weltpolitisch auf dem Laufenden.