Studierende der China-EU School of Law lernen in Hamburg Europarecht
7. April 2016, von Internetredaktion
Vom 10. April bis 24. Mai 2016 beschäftigen sich sechs chinesische Studierende der China-EU School of Law am Europa-Kolleg Hamburg mit Europarecht. Der Aufenthalt ist Teil ihres Doppelmaster-Studiums.
Vom 10. April bis 24. Mai 2016 beschäftigen sich sechs chinesische Jurastudenten der China-EU School of Law am Europa-Kolleg Hamburg mit Europarecht. Der Aufenthalt ist Teil ihres Doppelmaster-Studiums an der von der Universität Hamburg in Peking mitgegründeten europäisch-chinesischen Rechtshochschule „China-EU School of Law“. Die internationale Hochschule auf dem Campus der renommierten China University of Political Science and Law (CUPL) soll nicht nur das Deutschlandbild und Rechtsverständnis künftiger chinesischer Entscheidungsträger prägen, sondern Peking auch Impulse für eine erfolgreiche Reform seines Rechtssystems geben.
Die jungen Chinesen studieren seit 2014 an der China-EU School of Law chinesisches Recht, Europarecht und Völkerrecht. Rund 100 Studierende beginnen jedes Jahr den Doppelmaster, den sie mit einem Master der Universität Hamburg und einem Master der CUPL abschließen. An europäische Hochschulen führt sie ein Wahlmodul. Die Gaststudierenden am Europa-Kolleg belegen die Kurse „Europäisches Arbeitsrecht“, „Europäisches und Internationales Unternehmensrecht“ und „Rechtliche Aspekte der Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union“ in englischer Sprache. Sie lernen mit Jurastudierenden aus aller Welt. Am 23. Mai schreiben sie ihre letzten Prüfungen.
„Je aktiver China auf dem globalen Parkett wird, desto größer wird auch Pekings Bedarf an international geschulten Juristen“, sagt Prof. Dr. Armin Hatje, Europäischer Dekan der China-EU School of Law und Professor für Öffentliches Recht und Europarecht an der Universität Hamburg. „Jungen Chinesen öffnet das die Chance, andere Rechtssysteme kennenzulernen. Besonders Hamburg bietet geballte Erfahrung im EU-Recht am Europa-Kolleg Hamburg, der Bucerius Law School, dem Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht und nicht zuletzt an der Universität Hamburg.“
„Europas Zukunft wird sicher ein wenig chinesischer, genauso wie Chinas Zukunft etwas westlicher wird“, sagt Prof. Dr. Markus Kotzur, LL.M. (Duke Univ.), Leiter des Masterstudiengangs „European and European Legal Studies“ am Europa-Kolleg, der die Studierenden betreut. „Daher ist es ein großer Gewinn, wenn Juristinnen und Juristen schon im Studium das jeweils andere Rechtssystem kennenlernen.“
Die China-EU School of Law ist die einzige von Europäern und Chinesen gemeinsam geführte Rechtshochschule Chinas. Sie wurde 2008 auf Initiative der chinesischen Regierung und der Europäischen Kommission gegründet. Die Universität Hamburg koordiniert das Konsortium 16 europäischer und chinesischer Hochschulen, deren Rechtsprofessoren an der China-EU School of Law lehren und forschen.