Blogbeitrag: Sanctuary Cities in der BRD – Widerstand gegen die Abschiebepolitik der Bundesregierung
13 March 2017, by Internetredaktion

Photo: Helene Heuser
In einem Blogbeitrag, der parallel auf dem Verfassungsblog und auf dem Flüchtlingsforschungsblog erschien, widmet sich Helene Heuser dem Konzept der Sanctuary Cities, das sich vom Konzept der "Städte der Zuflucht" (dazu hier) unterscheidet. Sanctuary Cities nennen sich in den USA und Kanada Städte, die sich weigern, an der Abschiebungspolitik des Bundesstaates mitzuwirken. Sie etablierten sich in den 1980er Jahren in Nordamerika und gehen auf die kirchliche Sanctuary-Bewegung und noch weiter auf antike Kulturen und die Abarahamischen Religionen zurück. Sie erfahren erhöhte Aufmerksamkeit, seit US-Präsident Trump verkündete, verstärkt undokumentierte Menschen abschieben zu wollen und dazu den rund 300 nordamerikanischen Sanctuary Cities, darunter Städte wie New York und L.A., den Kampf ansagte. Die Idee verbreitete sich aber auch weiter nach Großbritannien, wo sich verschiedene Städte zusammengeschlossen haben, die die Kultur der Gastfreundschaft und des Willkommens beleben möchten und das Ziel haben, dass sich geflüchtete Menschen dort sicher fühlen.
Inzwischen gründen sich auch in deutschen Städten Initiativen, die sich Ähnliches für ihre Kommunen wünschen. Auch hierzulande mehren sich angesichts einer zunehmend restriktiveren Anerkennungspraxis von Asylsuchenden und aktueller Verschärfungen in der Bundesabschiebepolitik Stimmen, die die betroffenen „Stadt-MitbürgerInnen“ hiervor schützen möchten.