Tagungsbericht: 2. Konferenz des Jungen Digitalen Rechts am 22. und 23.07.2022
2. August 2022, von Internetredaktion
Am 22. und 23.07.2022 fand in Hamburg die vom Zentrum für Recht in der digitalen Transformation (ZeRdiT) in Kooperation mit dem Leibniz Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut organisierte 2. Konferenz des Forschungsnetzwerkes Junges Digitales Recht statt. Die Konferenz umfasste sieben Sessions mit insgesamt 14 Vorträgen sowie zwei Keynotes. Die Konferenz fand zudem als hybride Konferenz statt, sodass sowohl einzelne Vorträge digital gehalten werden konnten, wie auch die Teilnahme an der Konferenz über Zoom möglich war.
Das Thema der Konferenz war „Opazität vs. Transparenz“ und die verschiedenen Sessions und Vorträge befassten sich vor dem Hintergrund einer zunehmenden Digitalisierung von Geschäftsmodellen und Alltagsanwendungen mit einer Reihe von Problemstellungen unter diesem Thema. Während der Vorträge, welche die unterschiedlichsten Rechtsgebiete, wie das öffentliche Recht, Medizinrecht, Vertragsrecht, Finanzrecht und Datenschutzrecht umfassten, wurde vor allem deutlich, dass Fragen rund um Opazität und Transparenz in all diesen Gebieten relevant sind.
Unter anderem wurde die Notwendigkeit eines einheitlichen Transparenzbegriffs diskutiert. In mehreren Vorträgen wurde zudem deutlich,dass Transparenz nicht mit dem Begriff der Information oder der Erklärbarkeit gleichgesetzt werden kann. Auch wenn Informationen eine große Rolle spielt, sind sie nur ein Teil des Ganzen. Zudem wurde auch aufgezeigt, dass zu viele Informationen eher hinderlich als förderlich für die einzelnen Betroffenen sein können.
Andererseits wurde aber auch dargestellt, dass es in vielen Bereichen einen Bedarf an mehr oder qualifizierteren Informationen gibt. Solche Informationen müssen jedoch auf verständliche Weise für die Betroffenen dargestellt werden. Zudem sollten Kompetenzen im Rahmen von Datennutzung und Inanspruchnahme digitaler Systeme bei den Endverbrauchern geschaffen werden. Hierdurch kann ein besseres Verständnis für Nutzen und Risiken geschaffen werden.
Schließlich wurden auch Fragen rund um Vertrauen und Verantwortung diskutiert. Die Verantwortung von Staaten, Gesetzgebern, Unternehmen und anderen Akteuren, die möglicherweise beteiligt sind, muss bestimmt und definiert werden. Im Zusammenhang mit der Suche nach Verantwortung stellte sich auch die Frage nach dem Schutz bestimmter Daten und für bestimmte Personen(gruppen). Hier wurde deutlich, dass in Zukunft noch genauer untersucht werden muss, wer und was geschützt werden und welche Maßnahmen zum diesem Schutz ergriffen werden müssen.