Global South Perspectives on AI: Power, Social Justice and Opportunities for an Equitable Future – Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Hamburg veranstaltet Hamburg International Summer School
23. September 2025
Vom 8. bis 19. September 2025 fand an der Universität Hamburg in Kooperation mit der Universidad de Chile und der University of Pretoria die Hamburg International Summer School „Global South Perspectives on AI: Power, Social Justice and Opportunities for an Equitable Future“ statt. 24 internationale und Hamburger Studierende nahmen an dem intensiven Programm teil, das vom International Office der Fakultät (Andrea Hearst und Dr. Stine von Förster) organisiert und von Dr. Dorothy Makaza-Goede als Academic Lead geleitet wurde.
Das zweiwöchige Programm bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, die Rolle von Künstlicher Intelligenz im Recht aus einer globalen und insbesondere südhemisphärischen Perspektive kritisch zu beleuchten. Im Zentrum standen Fragen nach Machtverhältnissen, sozialer Gerechtigkeit und Chancengleichheit: Wie können digitale Technologien so gestaltet werden, dass sie Gemeinschaften stärken, anstatt sie zu benachteiligen? Ziel des Programms war es, den stark westlich geprägten Diskurs zu öffnen und den Realitäten des Globalen Südens mehr Sichtbarkeit zu geben.
Bereits vor der Anreise hatten die Studierenden in Tandems eine ca. 20-seitige wissenschaftliche Arbeit vorbereitet, die den Boden für intensive Diskussionen und fundierte Debatten legte. Diese Vorbereitung spiegelte sich in Hamburg in einer bemerkenswert hohen akademischen Qualität der Fragen, Beiträge und Argumente wider.
Das Sommerschulprogramm umfasste neben Vorträgen und Seminaren auch praxisnahe Elemente sowie Exkursionen. So wurden zum Beispiel aktuelle Fragen rund um KI, gesellschaftliche Ungleichheiten und globale Rechtsnormen kritisch beleuchtet; Themen wie internationale Strafrechtsprechung und Arbeitsrecht im Kontext digitaler Technologien kamen ebenfalls zur Sprache. Ein Ausflug zum Internationalen Seegerichtshof bot die Möglichkeit, internationales Recht nicht nur theoretisch, sondern auch im institutionellen Kontext zu erfahren. Auch der Besuch der Gedenkstätte Neuengamme, verbunden mit einer intensiven Reflexion zu historischer Verantwortung und gesellschaftlicher Wirkung juristischer Arbeit, gehörte zum Programm. Hinzu kamen Workshops zur praktischen Erarbeitung von Präsentationstechniken und die Simulation einer Gerichtsverhandlung, bei denen die Studierenden ihre zuvor gemeinsam entwickelten Argumente einander gegenüberstellten.
Besonders hervorzuheben ist der intensive interkulturelle Austausch, der die Teilnehmenden über fachliche Fragen hinaus miteinander verband. Die unterschiedlich eingebrachten Perspektiven machten den Dialog besonders lebendig und anregend – eine Erfahrung, die sowohl von den Studierenden als auch von den Lehrenden als bereichernd und augenöffnend empfunden wurde.
Denn nicht nur die Teilnehmenden profitierten von den intensiven zwei Wochen: Auch die beteiligten Lehrpersonen betonten, wie inspirierend es sei, in diesem internationalen Umfeld zu lehren. Die Kombination aus exzellenter Vorbereitung, großer Diskussionsfreude und interkultureller Offenheit machte die Summer School zu einer besonderen und intensiven akademischen Erfahrung.
Zum Ende der zwei Wochen stand am Freitag den 19. September noch einmal das Gemeinsame im Vordergrund: eine vom Hochschulsport organisierte Kanutour durch die Alsterkanäle mit anschließendem Pizzaessen am Bootshaus. Bei spätsommerlichem Sonnenuntergang hatten alle Gelegenheit, in entspannter Atmosphäre auf die vergangenen zwei Wochen und das Programm insgesamt zurückzublicken und voneinander Abschied zu nehmen – ein gelungener Ausklang eines Programms, das weit über den Hörsaal hinauswirkt.
Stimmen der Teilnehmenden:
„The more you know, the more you realize you don’t know much at all. This program was so much more than just another law course. It makes you think, re-think, and ultimately question the very ideas and assumptions you took for granted. It will enrich you as an international lawyer. And you will make new friends for life too. Highly recommended.” – Raphael Maesschalck, Uni Hamburg
“[…] I believe this experience has broadened my worldview and exposed me to the many ways I can contribute in the legal sphere, both locally and internationally.” – Nyasha Jawa, University of Pretoria, Südafrika
“The program was really interesting and widened my critical thinking skills, when approaching complex legal structures and norms. The program is also extremely interactive and you are placed in an immensely privileged position to interact with people from different cultures with different backgrounds […]. This program has definitely been one of the highlights of my university/ academic career thus far, and I would advise anyone to apply as it is beneficial for your legal and academic career and you meet a wide range of legal experts and also make good friends along the way.” – Liam Watson, University of Pretoria, Südafrika