Studientag des Gleichstellungsreferats zum Thema "Körper und Recht" am 30. Juni von 14.00 - 17.30 Uhr
30. Juni 2023, von Internetredaktion
Dieses Semester befasst sich der Studientag des Gleichstellungsreferats mit aktuellen Fragen rund um das Thema Körper und Recht. Herzlich Willkommen sind alle Studierenden, wissenschaftliche Mitarbeitende und Professor:innen der Juristischen Fakultät. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Teilnahme an einzelnen Vorträgen ist auch möglich. Es wird folgendes Programm geben:
14 - 15 Uhr: § 218 Schwangerschaftsabbruch - Darstellung der Regelung und ihrer Bedeutung für strukturelle Ungleicheiten - Céline Cathérine Feldmann
Der Vortrag stellt die derzeitige (strafrechtliche) Regelung von Schwangerschaftsabbrüchen dar und nimmt gleichzeitig Bezug auf deren historische Grundlage: die Bundesverfassungsgerichtsentscheidungen aus 1975 und 1993. Hierbei wird eine kritische (strafverfassungsrechtliche) Perspektive auf die derzeitige Kriminalisierung von selbstbestimmten Schwangerschaftsabbrüchen eingenommen und herausgearbeitet, worin Defizite der derzeitigen Regelung bestehen. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf den Zusammenhang zu Geschlecht gesetzt. Wir widmen uns vor allem der Frage, inwiefern durch die Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen strukturelle Ungleichheiten zum Vorschein kommen.
Über die Referentin: Céline Feldmann ist Juristin, insbesondere Strafrechtlerin, war Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck Institut und ist zurzeit Rechtsreferendarin in Berlin. Sie promoviert bei Professorin Tatjana Hörnle zu einem sexualstrafrechtlichen Thema. Céline Feldmann ist Mitglied der Strafrechtskommission des djb und die Vorsitzende der interkommissionellen Arbeitsgruppe „Schwangerschaftsabbruch“. Zum Thema Schwangerschaftsabbruch hat sie sich bereits vielfach in Presse und Wissenschaft geäußert.
15:15 - 16:15 Uhr: „Woman, Mother, Other? - Schutz von trans*Menschen durch völkerrechtliche Normen erforscht anhand zweier Fallbeispiele“ - Laura-Theresa Godau
Woman, Mother, Other? – Gesellschaftlich wie rechtlich hat sich in den letzten Jahrzehnten viel getan in Bezug auf die Frage der Geschlechtsidentität. Die Regelung zu (Änderungen von) Geschlechtseinträgen vieler Staaten haben sich der gelebten Realität mehr angepasst. Doch haben trans*Menschen und cis*Menschen bei Zugehörigkeit zu einem Geschlecht auch tatsächlich die gleichen Rechte? Dieser Frage möchte ich am Beispiel von zwei Fällen auf internationaler Ebene nachgehen.
Über die Referentin: Laura-Theresa Godau ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Dr. Proelß (Professur für internationales Seerecht und Umweltrecht, Völkerrecht und Öffentliches Recht) und promoviert zu Fragen des Schutzes von trans*Menschen durch völkerrechtliche Normen.
16:30 - 17:30 Uhr: Rechtsgrundlagen der Verfolgung von Menschenhandel und Zwangsprostitution sowie die Strafverfolgungspraxis - Daniela Hödl
Der Vortrag gibt einen Überblick über die Vorschriften zur Verfolgung von Menschenhandel und Zwangsprostitution sowie die Strafverfolgungspraxis. Im Fokus steht dabei die Situation der Betroffenen als Zeug*innen und Nebenkläger*innen im Strafverfahren. Gegenstand des Vortrags ist auch die aufenthaltsrechtliche Situation von Betroffenen ohne deutschen Pass, die entsprechenden Vorschriften im Aufenthaltsgesetz und die Praxis der (Hamburger) Ausländerbehörde.
Über die Referentin: Rechtsanwältin Daniela Hödl ist seit 2000 in Hamburg als Rechtsanwältin tätig und vertritt Betroffene von Menschenhandel und Zwangsprostitution als Nebenkläger*innen im Strafverfahren und im Aufenthaltsrecht.
Aus Planungsgründen wird um Anmeldung unter folgendem Link gebeten: https://forms.office.com/e/7m3JV4mM5Q
Spontane Teilnehmer:innen sind aber auch herzlich willkommen!
Zum Poster hier.