Studientag: Diversität und Bildungs(un)gerechtigkeit im Jura-Studium am Donnerstag, den 13.06. von 14.00 - 18.00 Uhr in EG 18/19
13. Juni 2024, von Internetredaktion
Das Gleichstellungsreferat der Fakultät für Rechtswissenschaft veranstaltet jährlich einen Studientag, der sich mit Fragen rund ums Recht und die juristische Ausbildung beschäftigt und sich an Studierende, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und Professor*innen richtet.
Dieses Jahr nehmen wir das Thema Diversität, insbesondere auch unter dem Gesichtspunkt von Klasse und sozialer Herkunft, und Bildungs(un)gerechtigkeit im Jura-Studium genauer in den Blick. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Teilnahme an einzelnen Vorträgen ist auch möglich. Die Vortragszeiten werden noch bekannt gegeben.
Es wird folgendes Programm geben:
- 14.00 Uhr Panel „Diversität, Mythos Bildungsgerechtigkeit und eigene Erfahrung im Jurastudium“
- „Diversität in der Rechtswissenschaft: Blinde Flecken, Herausforderungen, Lösungsansätze“ - Michael Grünberger: Das Jurastudium ist im Fächervergleich besonders sozialexklusiv. Die "Bildungsvererbung“ ist besonders hoch. Der durch das Elternhaus vermittelte intellektuelle und habituelle Zugang zum Fach erleichtert den Erfolg im Jurastudium. Das ist ein Problem für das Fach. Der Beitrag möchte sensibilisieren, welche blinden Flecken die Diversitätsdebatte sichtbar machen kann, zeigen welche Herausforderungen sich für Hochschulen - staatliche wie private – stellen und Diskussionsvorschläge unterbreiten, mit welchen Lösungsansätzen man arbeiten kann.
- "Mythos Bildungsgerechtigkeit: Zur Bedeutung der sozialen Herkunft im Jurastudium und in juristischen Karrieren" - Anja Böning: Der Einfluss der sozialen Herkunft auf die Teilhabe an Bildung ist in Deutschland sehr ausgeprägt. Für das Jurastudium als einem traditionellen Studium, das noch immer in gesellschaftliche Schlüsselpositionen führt, gilt dies in besonderer Weise. Es lohnt daher, die Zusammenhänge von sozialer Herkunft, Jurastudium und juristischen Karrieren auszuleuchten und im Kontext gesellschaftlicher Reproduktionsmechanismen zu reflektieren.
- „Bericht über eigene Herkunft, Werdegang, Unsicherheiten, Hürden, Motivationen und weiteres" - Felix Hanschmann
- 16.00 Uhr “Racism, Law and Legal studies in Germany” - Dorothy Makaza-Goede: Global developments over the past decade have illustrated the complicity of academic institutions such as Universities in reinforcing asymmetrical power structures which consequently perpetuate inequalities and various forms of racism such as institutional, structural and systematic racism. This talk will critique the silences and slow reactions of German discourses to the deeper nuances of student-led global movements that seek to confront academic institutions’ complicity in colonial pasts and their role in perpetuating contemporary inequalities and the reinforcement of institutional and structural racism. This critique will also encompass an assessment of legal education, particularly international law studies in Germany, in order to demonstrate the complicity of this specific field as a vehicle of continuing colonialities of knowledge and power. Overall, the talk will demonstrate the necessity for Germany to take the global call for epistemic transformation in legal studies more seriously, thus highlighting this field´s potential role in countering and addressing the growing racism problem in the country.
- 17.00 "Intersektionen der Bildungsungerechtigkeit" - Demet Demir: Erstakademiker:innen können vielschichtigen Benachteiligungen gegenüberstehen. Finanzielle Belastungen, weniger Vernetzung und eingeschränkte Ressourcen können die Erfahrungen und Chancen entscheidend beeinflussen, wobei weitere personenbezogene Aspekte diese Herausforderungen verstärken können. Lassen Sie uns daher gemeinsam diese Ungleichheiten diskutieren und potenzielle Lösungsansätze für eine gerechtere Bildungslandschaft in der juristischen Ausbildung erkunden.
Im Anschluss gemeinsamer Ausklang mit Brezeln und Bier (und alkoholfreien Getränken).
Wir bitten um Anmeldung bis zum 10.6. hier oder über den QR-Code auf unserem Poster.
Hinweis zu barrierearmen Zugang: Das Rechtshaus ist auf Seite der Schlüterstraße über eine Rampe zu erreichen und auf der Seite der Rothenbaumchaussee ohne Stufen erreichbar. Gegenüber von dem Veranstaltungsraum EG 18/19 gibt es eine barrierearme Toilette, die mit einem Euroschlüssel geöffnet werden kann.