Das Umweltrecht und der Aufstieg der Aquakultur
Publikationsdetails
- Autor(en): Prof. Dr. Arndt Schmehl (Gemeinsam mit Henrik Flatter und Sarah Maria Wack)
- Titel: Das Umweltrecht und der Aufstieg der Aquakultur
- Jahr: 2012
- Herausgeber: Bernd Hecker, Reinhard Hendler, Alexander Proelß und Peter Reiff
- Erschienen in: Jahrbuch des Umwelt- und Technikrechts 2012
- In der Serie: Reihe UTR
- Ort: Berlin
- Seiten: 201-220
Regelungen für die Produktionsbedingungen der Intensivfischzucht: Die EU am Beispiel Schottlands im Vergleich zu Chile.
Zum Inhalt:
Fisch gehört zu den wichtigsten Bausteinen der Welternährung. Die Fischerei ist indes an ihre Grenzen gestoßen, während die Aquakultur aufstrebt. Sie wächst in vergleichsweise hohen Raten, erbringt über 50 Mio. t Tiererzeugnisse p.a. und deckt rund die Hälfte des Fischkonsums. Die Produktionsweisen sind unterschiedlich und umfassen auch extensive und handwerkliche Formen; am Markt dominant sind jedoch bisher großmaßstäbliche Netzkäfiganlagen, die direkt im offenen Gewässer betrieben werden. Bedeutend ist diese Produktionweise etwa für die Gewinnung von atlantischem und pazifischem Lachs. Seit den 1980er Jahren hat sich in naturräumlich geeigneten Gebieten wie etwa in Norwegen, Kanada, Chile oder Schottland eine Aquakulturindustrie entwickelt, die heute den Großteil der weltweit konsumierten Lachsprodukte liefert.
Die Erfahrungen mit dieser anfangs überall nur wenig geregelten Bewirtschaftungsform natürlicher Gewässer zeigten neben dem wirtschaftlichen Potenzial, dass zahlreiche Gesichtspunkte einer rechtlichen Lenkung bedürfen und führten zur schrittweisen Entwicklung umfassender Regelungsregime. Der Beitrag möchte daher die rechtlichen Bahnen dieser Entwicklung im Vergleich eines vom EU-Recht geprägten mit einem außereuropäischen Standort analysieren. Um aussagekräftige Erkenntnisse zu ermöglichen, soll dies anhand eines konkreten, aber zugleich typischen Produktionszweiges und auf der Basis zweier Länder erfolgen, in denen die Bedingungen wirtschaftlich und gesellschaftlich unterschiedlich, aber naturräumlich und vom Produkt her ähnlich sind. Deshalb wurde die Lachswirtschaft in Chile und, für die EU, in Schottland ausgewählt.
Autoren: Henrik Flatter, Sarah Maria Wack und Arndt Schmehl. Der Text entstand im Rahmen des DFG-geförderten Forschungsprojekts Rechtsstrukturen der Aquakultur, in dem das Aquakulturrecht rechtsvergleichend untersucht wurde.
In: Jahrbuch des Umwelt- und Technikrechts 2012, Reihe UTR, herausgegeben von herausgegeben von Bernd Hecker, Reinhard Hendler, Alexander Proelß und Peter Reiff, Berlin 2012, S. 201-220.