Neue Ergebnisse des MOTRA-Forschungsprojektes zu Autokratieakzeptanz und deren Hintergründe sowie zur Verbreitung antisemitischer Einstellungen in Deutschland auf der 79. Jahreskonferenz der American Society of Criminology (ASC) vorgestellt.
18. November 2024, von Internetredaktion
In San Francisco fand die diesjährige Jahreskonferenz der Amercian Society of Criminology (ASC) unter dem Thema „Criminological Research and Education Matters: People, Policy, and Practice in Tumultuous Times“ statt. Passend zu diesem Thema hat das MOTRA-Forschungsteam in zwei Vorträge die neuesten Befunde aus den jüngsten Erhebungen des MOTRA-Forschungsprojektes vorgestellt. Der erste Vortrag stand unter dem Titel: „Acceptance of Autocracy in Germany in Times of Multiple Crises: Results from the 4th Wave of the Study “People in Germany”. Auf Basis der jüngsten Daten der Studie Menschen in Deutschland aus dem Jahr 2023 wurden hier Befunde zur Akzeptanz von Autokratie und Ergebnisse der Prüfung theoretisch abgeleiteter zentraler Einflussfaktoren, die für diese Variante der zumindest partiellen Ablehnung grundlegender Prinzipien einer freiheitlichen Demokratie bedeutsam sind, vorgestellt. In einem zweiten Vortrag unter dem Titel „Antisemitic attitudes among migrants and muslims living in Germany 2021 – 2023: Challenges for the democratic state?” wurden Trends der Entwicklung klassischer Formen antisemitischer Einstellungen in Deutschland seit 2021 in den Blick genommen und die Frage erörtert, welche Folgen die hier feststellbaren erhöhten Prävalenzraten antisemitischer Einstellungen bei Muslim:innen in Deutschland für die Praxis der Antisemitismusprävention haben sollten. Ergänzend zu den Trends für die Zeit 2021-2023 wurden auch ganz neue Ergebnisse für das Jahr 2024 dargestellt. Diese zeigen, dass im Einklang mit den Ergebnissen anderer Forschungsvorhaben in Deutschland, in dem Jahr nach dem 7. Oktober 2023 in Deutschland erhebliche Anstiege antisemitischer Einstellungen zu erkennen sind.