Promotionsprojekte
Anna-Julia Egger: Internationale Öffentlichkeit und Völkerstrafverfahren
Das Projekt untersucht die Bedeutung der Öffentlichkeit für die Legitimation von Völkerstrafverfahren mit einem besonderen Fokus auf Verfahren vor Gerichten in Drittstaaten. Ziel ist es, den Begriff der „internationalen Öffentlichkeit“ und ihre Funktion im Völkerstrafverfahren zu konturieren sowie die geltende Rechtslage in Deutschland anhand dieses Maßstabs zu prüfen. Um Best Practices herauszuarbeiten, wird eine rechtsvergleichende Analyse der Öffentlichkeitskonzepte verschiedener internationaler und internationalisierter Strafgerichtshöfe sowie ausgewählter nationaler Rechtsordnungen vorgenommen.
Sophie Konrad: Im Namen der Opfer – Die Rolle der Betroffenen im deutschen Völkerstrafrecht
Das Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit den strafprozessualen Rechten von Betroffenen von Völkerstraftaten vor deutschen Gerichten. Als interdisziplinäres Projekt untersucht es anhand von ethnografischen Methoden wie Betroffene ihre Teilhabe am strafrechtlichen Aufarbeitungsprozess in Deutschland, konkret an den Gerichtsverfahren erleben. Ziel des Projekts ist es, den juristischen Diskurs um Opferbeteiligung um die Perspektive der Betroffenen zu ergänzen und entsprechende Vorschläge für die Gesetzgebung zu formulieren.
Demet Demir: Die rassistische Beleidigung und der Tatbestand des § 185 StGB. Ein interdisziplinärer Ansatz
Das Dissertationsvorhaben untersucht, wie unter Beachtung des geltenden Rechts Leitlinien für die Erfassung rassistischer Äußerungen unter den Straftatbestand der Beleidigung nach § 185 StGB entwickelt werden können. Durch einen interdisziplinären Ansatz werden sprachwissenschaftliche und rassismuskritische Erkenntnisse mit juristischer Dogmatik verknüpft, um den Sinngehalt rassistischer Äußerungen präzise zu erfassen. Ziel ist es, einerseits einen praxisrelevanten Beitrag zur strafrechtlichen Bewertung von rassistischen Äußerungen zu leisten und andererseits potenzielle Schutzlücken zu identifizieren, die sodann durch Reform- und Weiterbildungsmaßnahmen geschlossen werden können.