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Barcamp 2022 „Zukunftsperspektiven für die Lehre“
Barcamp „Zukunftsperspektiven für die Lehre“ 2022
- Ergebnisbericht -
Am Freitag, den 29. April 2022, fand der zweite Online-Workshop zu „Zukunftsperspektiven für die Lehre“ an der Fakultät für Rechtswissenschaft statt, organisiert vom Prodekan Milan Kuhli und dem Studienmanagement in Zusammenarbeit mit dem Think Tank Lehre. Anliegen auch dieser Veranstaltung war es, Vertreter:innen aller Statusgruppen zusammenzubringen. Nach den Erfahrungen und Rückmeldungen der letzten digitalen Semester wollten wir zu Beginn dieses ersten wieder überwiegend in Präsenz stattfindenden Semesters über die Zukunftsperspektiven für die Lehre ins Gespräch kommen.
Gerade für einen solchen Austausch ist das Format Barcamp besonders geeignet: Es gab eine vorbereitete Agenda ohne eine festgelegte Zielsetzung – die Themenvorschläge und auch die genaue Ausgestaltung der Themen wurden von Beteiligten aller Statusgruppen gemeinsam erarbeitet und umgesetzt. Dabei entstanden im Rahmen von zwei Themenblöcken insgesamt acht thematische Panels, welche über zwei Camp Sessions verteilt in Kleingruppen besprochen wurden. Im Plenum wurden die Ergebnisse der einzelnen Panels kurz vorgestellt und es konnten Nachfragen gestellt werden. Diese Ergebnisse wurden mittels eines Conceptboards festgehalten und können als Grundlage für zukünftige Weiterentwicklungen der Themen genutzt werden.
Es folgt eine kurze Zusammenfassung der einzelnen Themenpanels:
Themenblock A: Institutionelle Verantwortung für die Lehre/ Fakultätsinterne Angelegenheiten
1.1 Wie kann Einbindung aller Statusgruppen in die institutionelle Verbesserung der Qualität der Lehre gelingen?
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Für ein größeres Engagement aller Statusgruppen sind Kommunikation auf Augenhöhe und die Förderung der Identifikation mit der Fakultät erforderlich. Dazu muss Partizipation an der Fakultät im Uni-Alltag von allen Statusgruppen gelebt werden, insbesondere sollte anstatt reiner Rezeption von Lehre aktive Gestaltung gelebt und gefördert werden. Eine Beteiligung muss nützlich, brauchbar und attraktiv sein - hier können statusgruppenspezifische Anreize helfen. |
1.2 Faktoren für das Gelingen guter Lehre
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Neben inhaltlichen Punkten wurde als zentraler Faktor für das Gelingen guter Lehre die Kommunikation zwischen Lehrenden, Studierenden und dem Studienmanagement diskutiert und Handlungsbedarf identifiziert. Es bestehen Unklarheiten auf allen Seiten: – Was erwarten und wünschen sich Studierende von Lehrenden? → Es kommt auch vor, dass die Angebote der Lehrenden von den Studierenden nicht wahrgenommen werden, selbst wenn diese sie zuvor selbst eingefordert haben. Woran liegt das? – Was erwarten Lehrende von Studierenden? – Welche Informationen braucht das Studienmanagement? → Auch hier bestehen Unklarheiten, was sich die Studierenden – insbesondere nach Corona – wünschen und welche Angebote wie realisiert werden sollen und können. |
Das Fazit dieser Session war demnach: Es braucht mehr Kommunikation auf allen Ebenen! Lehrende, Verwaltung und Studierende müssen sich regelmäßig treffen, um sich über Bedürfnisse und Gegebenheiten auszutauschen!
Vorschlag: Ein gemeinsames Tagungswochenende, um miteinander ins Gespräch zu kommen.
2.1 Digitalisierung der Verwaltungsprozesse
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Auch wenn die Digitalisierung schon teilweise Einzug in die Verwaltungsprozesse gefunden hat, gibt es in den Verfahren häufig Medienbrüche (bspw. wird Formular online zur Verfügung gestellt, soll dann aber postalisch eingereicht werden). Intern hatte das Studienmanagement festgestellt, dass persönliches Erscheinen der Studierenden die Verfahren verkürzt und sicherer macht, weil Fragen unmittelbar beantwortet und fehlende Unterlagen unmittelbar nachgefordert werden konnten. Dies lässt sich mittlerweile auch digital abbilden, wodurch das persönliche Erscheinen mit Anreise- und Wartezeiten entfallen kann. Um den Studierenden mehr Sicherheit zu geben, ob ihre Anträge eingetroffen und vollständig sind, sollte eine digitale Antrags- und Sendungsnachverfolgung etabliert werden. |
Themenblock B: Inhaltliche Qualität der Lehre
1.3 Bessere Vernetzung der StEx-Studierenden mit den internationalen und LL.B & LL.M Studierenden
Die Studierenden, die i.d.R. Deutsch nicht als Erstsprache sprechen, nutzen die gleichen Lehrveranstaltungen wie die Studierenden im Staatsexamen, haben aber andere Vorkenntnisse. Sie sind sozial gut vernetzt durch Buddy-Programme, das passt aber selten zur notwendigen inhaltlichen Vernetzung in den Veranstaltungen oder Lerngruppen. Lösungsansätze sind die Bekanntgabe der Teilnahme bzw. die Vorstellung durch Lehrende zu Beginn des Semesters, die Unterstützung bei der Suche nach Lerngruppen und die Einbindung in das Mentoring-Programm.
1.4 Zukunft der AGs
Grundsätzlich sollen die AGs in Präsenz stattfinden. Es kann aber gute Gründe für eine digitale AG geben, etwa Kinderbetreuung oder Risikopatienten. Hybride Formate (Gleichzeitigkeit von Präsenz und digital) können unterschiedliche Probleme mit sich bringen und sind daher nur eine Notlösung.
Im Rahmen des Barcamps wurde daher vorzugswürdig erachtet, dass AGs grundsätzlich in Präsenz angeboten werden und um mindestens eine digitale AG ergänzt werden: Die Studierenden sollten wählen können! Für das digitale Angebot braucht es spezifische didaktische Konzepte und Motivation der Lernenden, sodass besondere Planung erforderlich erscheint.
2.2 Netiquette im digitalen und realen Raum
Den Wunsch, die Ansprechbarkeit von Lehrenden und Studierenden an der Fakultät zu stärken bzw. die Kommunikation zwischen diesen beiden Gruppen zu fördern, womöglich sie auch erst in „Gang zu bringen“, war bereits vor der Pandemie ein beachtenswertes Thema. Die Isolation der vergangenen Jahre und die damit einhergehenden Ängste und Unsicherheiten, haben den Zustand nicht verbessert.
Als gemeinsame Aufgaben wurden identifiziert:
– Bewusstsein über unterschiedliche Ausgangsbedingungen (Studierende und Lehrende) schaffen
– Klar über (beidseitige) Erwartungshaltungen kommunizieren und
– einen Netiquette-Leitfaden erstellen, der auch didaktische Hilfestellung gibt.
2.3 Hybride Lehre als der neue Goldstandard?
Neben einer verbindlichen Definition, was unter hybrider Lehre zu erstehen ist, geht es auch darum, die verschiedenen Interessen der beteiligen Gruppen zu kennen und auch die Unterschiede innerhalb der Gruppen in Einklang zu bringen. Als Beispiel mögen die folgenden Varianten dienen: ein guter Vortrag sollte auch digital als Live-Mitschnitt gehört und gesehen werden und eine wenig überzeugende PowerPoint-Präsentation wird auch durch eine ermüdende Tonspur nicht besser.
Die Verschiedenheit der Lernenden und Lehrenden ist auch als Chance zu verstehen. Es können verschiedene Konzepte umgesetzt werden, die zu den jeweiligen Lehrenden, Lernenden und der Veranstaltung passen!
Angebote und Möglichkeiten statt Zwang sind wohl vorzugswürdig.
2.4 Examensvorbereitung HEX
Der HEX gilt als gutes Beispiel für die Examensvorbereitung und sollte dauerhaft gesichert und entwickelt werden.
1. Der HEX wird gut angenommen: Im aktuellen Durchgang nehmen an den Kursen regelmäßig 40-50 Studierende teil. Der Klausurenkurs ist noch besser besucht und wird auch von denjenigen sehr geschätzt, die ein privates Repetitorium besuchen. Zu einzelnen Sonderveranstaltungen kommen auch über 100 Studierende.
-> Der HEX ist eine Institution und ein Aushängeschild der Fakultät und als Möglichkeit der Examensvorbereitung ohne kommerzielles Repetitorium unverzichtbar.
2. Um einen Erfahrungsaustausch zum HEX zu etablieren, könnte jährlich oder jedes Semester eine Veranstaltung zum HEX für die Studierenden angeboten werden, in der Absolvent:innen, die den HEX besucht haben, von ihren Erfahrungen berichten.
Barcamp 2021 „Zukunftsperspektiven für die Lehre“
- Ergebnisbericht -
Am Freitag, den 30.4.2021, fand der erste Online-Workshop zu „Zukunftsperspektiven für die Lehre“ an der Fakultät für Rechtswissenschaft statt, organisiert vom Prodekan Milan Kuhli und dem Studienmanagement in Zusammenarbeit mit dem Think Tank Lehre. Anliegen dieser Veranstaltung war es, Vertreter:innen aller Statusgruppen zusammenzubringen, um nach den ersten Erfahrungen und Rückmeldungen der letzten beiden digitalen Semester über die Zukunftsperspektiven für die Lehre ins Gespräch zu kommen und Ideen zu entwickeln, was unter den jetzigen Bedingungen verbessert oder künftig beibehalten oder verändert werden sollte.
Gerade für den ersten solchen Austausch bot sich das Format Barcamp besonders an: Es gab weder eine feste Agenda noch eine festgelegte Zielsetzung – die Themenvorschläge und auch die genaue Ausgestaltung der Themen wurden von allen Beteiligten aller Statusgruppen gemeinsam erarbeitet und umgesetzt. Dabei entstanden im Rahmen dreier Themenblöcke insgesamt zwölf thematische Panels, welche über drei Camp Sessions verteilt in Kleingruppen besprochen wurden. Im Plenum wurden die Ergebnisse der einzelnen Panels kurz vorgestellt und es konnten Nachfragen gestellt werden. Diese Ergebnisse wurden mittels eines Conceptboards festgehalten und können als Grundlage für zukünftige Weiterentwicklungen der Themen genutzt werden.
Es folgt eine kurze Zusammenfassung der einzelnen Themenpanels:
Themenblock „Verantwortung für gute Lehre“

Panel 1: Was macht gute Lehre aus?
Bei dem Versuch, gegenseitige Erwartungen der unterschiedlichen an Lehre beteiligten Akteur:innen zu identifizieren, wurde schnell deutlich, dass gute Lehre und gutes Lernen voneinander abhängt. Es brauche authentische Begeisterung für den Stoff auf Seiten der Lehrenden, die Lernende motiviert - andererseits brauche es Beteiligung der Lernenden, um auch die Motivation der Lehrenden aufrecht zu halten. Daneben müsse der Heterogenität der Lernenden Rechnung getragen und Lehre entsprechend vielgestaltig umgesetzt werden. Gegenseitiges Feedback und Austausch wurden als Voraussetzung für Perspektivwechsel und Verständnis unterschiedlicher Erwartungen angesehen. Hierfür brauche es „Ermöglichungsräume“ - mit der Frage, wie diese zu schaffen seien, endete das Panel.
Panel 2: Inhaltliche Möglichkeiten der Verzahnung von Vorlesung & AGs
Wie in einem Barcamp üblich, wurden eingangs alle Themen den Teilnehmenden kurz vorgestellt und dieses Panel ging nach kurzer Erörterung im Plenum thematisch in der Camp Session „Verzahnung von Vorlesungen und AGs“ auf.
Panel 3: Verzahnung von Vorlesungen und AGs
In diesem Panel ging es um verschiedene Möglichkeiten der Verzahnung von Vorlesungen und AGs – von vollständig fehlender Verzahnung über Nutzung eines gemeinsamen Fallpools bis hin zu einer maximalen Abstimmung und Kommunikation zwischen den Formaten. Es fand ein Austausch über die verschiedenen Erwartungen an das AG-Format sowie über die Vor- und Nachteile einer möglichst engmaschigen Verzahnung statt. Mehrheitlich sprachen sich die Teilnehmenden dafür aus, dass Mindeststandards der Verzahnung sinnvoll wären, um Erwartungen aufeinander abzustimmen, Bildungsgerechtigkeit zu verbessern und eine entsprechende Qualität der AG-Lehre zu gewährleisten.
Themenblock „Lehren aus den digitalen Semestern“
Panel 1: Kommunikation und Information auf OpenOlat
Die Teilnehmer:innen in diesem Panel haben sich zu den Möglichkeiten von OpenOLAT ausgetauscht. Wichtig war hier zuerst eine Unterscheidung von STiNE als Organisationssystem und OpenOLAT als Learning Management System. Die Teilnehmer:innen waren sich einig, dass OpenOLAT ein sehr vielseitiges Instrument ist, welches insbesondere in kleineren Gruppen viele Möglichkeiten zum gemeinsamen Lehren und Lernen bietet. Aus Lehrendensicht wurde gewünscht, dass die Standardeinstellungen bei OpenOLAT angepasst werden sollten, damit immer die Kapazität von 3000 GB bei den Materialordnern voreingestellt ist, damit auch größere Dateien hochgeladen werden können. Für Prüfungen stellte sich OpenOLAT als ein teilweise geeignetes Tool heraus, wobei es insbesondere bei größeren Terminen zu Problemen kam. Hier wäre eine Prüfungssoftware wünschenswert.
Panel 2: Was lernen wir aus Lehren/Lernen in Pandemie-Zeiten?
Die in vielen anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens festgestellte Brennglas-Wirkung der Pandemie wurde in dieser Runde ebenfalls ausgemacht. Diskutiert wurde angesichts dessen über die sich deutlich zeigenden wechselseitigen Abhängigkeiten von Lehrenden und Lernenden, bestehende und zu berücksichtigende Diversität sowie notwendige Flexibilität auch im Sinne einer allgemeinen Nachgiebigkeit und Geduld miteinander. Zentral war dabei der Wunsch, dass die an Lehre beteiligten Personengruppen empathisch und auf Augenhöhe miteinander umgehen, sich als Gemeinschaft verstehen und sich so gegenseitig Entscheidungsräume schaffen könn(t)en. Als ein Schlüssel dafür wurden Struktur, Bedürfnisorientierung und Anerkennung von Individualität im Lernprozess herausgestellt, welche als zu adressierende Ziele bei der Gestaltung von Lehre angesehen wurden.
Panel 3: Nachhaltige und gerechte Lehre
Mit Blick auf Bildungsgerechtigkeit war es den Teilnehmenden wichtig, dass eine Awareness ausgebildet wird: Es gibt vielschichtige Unterschiede bei den Studierenden und ihren Lebenssituationen, auf die eingegangen werden sollte. Hierbei kommt dem Zugang zu Material besondere Bedeutung zu. Es wäre zu klären inwieweit Rechte an Dokumenten und Open Source hier neue Optionen bieten könnten. Außerdem könnte durch eine Kohorten-Bildung mit Begleitung durch Peers und wissenschaftliche Mitarbeiter:innen sowie Patenschaften, Mentoring usw. über Statusgruppen hinaus (anrechenbar als SQ bzw. als Lehrdeputat) schlechter gestellten Studierenden eine angemessene Hilfestellung während des Studiums gegeben werden. Der Ausgleich finanzieller Ungerechtigkeit wäre denkbar durch die Einrichtung eines Bildungs-Fonds oder der Gründung eines gemeinnützigen Vereins.
Panel 4: Digitale und hybride Lehrformate in der Post-Corona-Zeit
Die Lehrerfahrung aus den digitalen Semestern hat gezeigt, dass sich künftig alle das Beste aus beiden Welten wünschen. Die Verknüpfung von Präsenzlehre und digitalen Formaten bringt allen einen Vorteil, der beibehalten werden soll. Dafür braucht es allerdings fakultätsweite Standards und Anreizsysteme, die gemeinsam entwickelt und in die Praxis gebracht werden müssen. Hierzu bedarf es zunächst einer gemeinsamen Strategie bzw. Vision an der Fakultät, vor allem auch für den (nahenden) Übergang, um nicht wieder in die alten Muster zurückzufallen – die wollte nämlich niemand von den Panel-Teilnehmenden zurückhaben.
Themenblock „Qualitätssicherung trotz Einsparungen“
Panel 1: Lerngruppenvermittlung & -betreuung
In diesem Panel wurde der Fokus auf die zahlreichen Vorteile eines zentralen Lerngruppenangebots an der Fakultät gelegt, wobei auch einzelne Veranstaltungen (in den Anfangssemestern) einen Beitrag zur Lerngruppenvermittlung leisten können. Schnell entstand die Idee, eine Art „Lerngruppenbörse“ an der Fakultät zu etablieren – ähnlich wie sie für Erstsemester in der Orientierungswoche bereits angeboten wird. Notwendige Aufgaben auf dem Weg zu einer solchen Lerngruppenvermittlung wären die Klärung der finanziellen Möglichkeiten (für eine Koordinierungsstelle), die Bereitstellung einer digitalen Anmeldeplattform, die Einbindung erfahrener Lerngruppen-Coaches (z.B. ältere/ehemalige Studierende).
Panel 2: Zukunft der AGs
Inhalt dieses Panels war der Austausch über zukünftige AG-Modelle, die sowohl den aktuellen Einsparerfordernissen als auch einer qualitativ hochwertigen und studierendenfreundlichen Lehre gerecht werden. Es wurden insbesondere Verbindungen zum Aufbau eines Lerngruppenkonzepts (siehe Panel 1) gesehen, welche dazu beitragen können, Studierende früh zum gemeinsamen Lernen zu ermächtigen und zu motivieren. Darüber hinaus wurden die Vorteile aber auch die Gefahren und Herausforderungen von Arbeitsgemeinschaften durch Studierende (Austausch- und Feedbackmöglichkeiten; Qualitätssicherung; Anleitungen erforderlich) erörtert. Deutlich wurde auch, dass man bei allen Alternativkonzepten mitdenken muss, möglichst alle Studierenden damit zu erreichen (Stichwort Bildungsgerechtigkeit). Schließlich sprachen sich die Teilnehmenden gegen ein Format der „Großen Übung“ aus und betonten die Probleme bei zu großen AG-Gruppengrößen.
Panel 3: Alternative Kostenmodelle im HEX
In dem Panel wurden mögliche Einsparungsszenarien im Rahmen des HEX, insbesondere bei den Korrekturkosten diskutiert. Die Panel-Teilnehmer:innen waren sich einig, dass das Schreiben von Klausuren zur Examensvorbereitung besonders wichtig ist und der HEX von den Studierenden sehr geschätzt wird. Die Teilnehmer:innen sprachen sich dafür aus, dass unter anderem auch aus dem Blickwinkel der Bildungsgerechtigkeit beim HEX nicht gespart werden soll und nicht auf kostenpflichtige Korrekturen umgestellt werden soll.
Als ein mögliches Modell sahen die Panel-Teilnehmer:innen (teilweise) wechselseitige Korrekturen durch Kommiliton:innen, welche entsprechend auch einen Lerneffekt für den:die Korrektor:in haben, möglicherweise verbunden mit einer begrenzten Anzahl von Sprechstundenzeiten zur mündlichen Klausurbesprechung bei den Professor:innen. Die Teilnehmer:innen haben sich zudem zu möglichen Sponsoringmodellen ausgetauscht.
Panel 4: Umgang mit großen AG-Gruppen
Besonders für AGs und größere AGs sollten bei der digitalen Umsetzung neue Formate umgesetzt werden wie Flipped Classroom, Breakout-Sessions, Foren, Abstimmungsoptionen usw. Hierüber können viele Studierende aktiviert werden und sie können sich untereinander Dinge erklären (bewusst eingesetzter Rollenwechsel).
Dennoch waren sich die Panel-Teilnehmer:innen einig: Zu große Gruppen verhindern eigenständige Arbeit seitens der Studierenden (egal ob analog oder digital). Besonderes Augenmerk kam der Frage zu, wie Studierende überzeugt werden können, ihre Kamera einzuschalten.
- Ausblick -
Der Online-Workshop und das Konzept des Barcamps erhielten weitgehend positive Rückmeldungen; besonders der offene Austausch zwischen Vertreter:innen aller Statusgruppen kam gut an. Daher sollen auch zukünftig regelmäßig ähnliche Austauschformate an der Fakultät durchgeführt werden – je nach Bedarf zur Fortentwicklung einzelner begonnener Ideen.
In jedem Fall ist es dem Prodekan für Studium und Lehre und dem Think Tank Lehre ein Anliegen, die (Teil-)Ergebnisse des ersten Barcamps nicht versanden zu lassen, sondern darauf aufbauend einzelne Konzepte weiterzuentwickeln. Dazu bieten sich je nach Thema und Stand der Überlegungen verschiedene Zielgruppen/Foren an (Dekanat; Studienmanagement; Think Tank Lehre; kleinere Arbeitsgruppen; gesamte Fakultät). Der Think Tank Lehre versucht in den kommenden Wochen die Fortsetzung des Austauschs zu einzelnen Themen zu initiieren und zu koordinieren. Auf jeden Fall wird es über diese Initiative hinaus Unterstützungsbedarf seitens aller Statusgruppen (Professor:innen, Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen, Studierende und Verwaltung) geben, damit wir gemeinsam in einigen Bereichen eine konkrete Umsetzung erzielen können.
Wer Zeit, Lust und freie Kapazitäten hat, möge sich daher gern beim Think Tank Lehre (dietmar.plum@uni-hamburg.de( dietmar.plum"AT"uni-hamburg.de)) melden. Der Think Tank Lehre ist die geeignete Plattform für Studierende, Lehrende und Verwaltung, um ihre Interessen im Bereich Studium und Lehre einzubringen und konstruktive Veränderungen voranzutreiben.
Koordiniert durch den Think Tank Lehre werden sich zudem Arbeitsgruppen zu einzelnen Themen bilden, welche im Rahmen des Barcamps mit Aufträgen zur Weiterentwicklung von Konzepten entstanden sind. Insbesondere die Teilnehmenden des Barcamps aber darüber hinaus auch alle anderen Mitglieder der Fakultät, sind eingeladen und aufgefordert, sich bei Interesse auch punktuell in diesen Arbeitsgruppen zu beteiligen:
- Bildungsgerechtigkeit: Gründung eines gemeinnützigen Verein zur Förderung von Bildungsgerechtigkeit & Entwicklung eines Mentor:innen-Programms
- Materialzugang: Ausweitung des Zugangs zu digitaler Literatur und OpenSource-Angeboten
- Verzahnung von Vorlesungen und AGs: Erarbeitung von Mindeststandards
- Hybride Lehrformate: Entwicklung von Strategien und Konzepten für die Fakultät
- Lerngruppenplattform: (Weiter-)Entwicklung einer zentralen Lerngruppenvermittlung an der Fakultät
- Zukunft der AGs: Fortentwicklung von Konzepten für zukunftsfähige AGs
- Lehrevaluationen: Fortentwicklung der Evaluationsinstrumente und des Evaluationskonzepts
- Hamburger Examenskurs (HEX): Konzeptentwicklung für digitale Skripte und gegenseitige Korrekturen unter Studierenden
Digitale Lehre in Corona-Zeiten: Denkanstöße und Praxistipps
Der Think Tank Lehre der Fakultät für Rechtswissenschaft hat anlässlich der ausschließlich digitalen Lehre im Sommersemester 2020 didaktische Denkanstöße und Praxistipps zusammengetragen. Dazu wurden insbesondere die Erkenntnisse aus der ersten Umfrage „digitale Lehre“ zum digitalen Sommersemester (vom 11. bis 15. Mai) berücksichtigt. Die daraus entwickelten Ideen und Anregungen zur Gestaltung der eigenen digitalen Lehre hegen keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie sollen Lehrende bei der Erstellung künftiger digitaler Lehrformate unterstützen und wurden in dem Bewusstsein formuliert, dass in Anbetracht der derzeitigen Situation überwiegend sogenanntes „Emergency Remote Teaching“ stattfindet, also gerade keine ausgefeilten Lehrkonzepte für e- oder Blended Learning zum Einsatz kommen können.
Preis für Herausragende Lehre in den Arbeitsgemeinschaften
Gute Lehre in den Arbeitsgemeinschaften, ist ein regelmäßiges Thema im Think-Tank. Deshalb sollen Lehrende die ein besonderes und nachhaltiges Lehrengagement in ihren Arbeitsgemeinschaften zeigen, auch dafür ausgezeichnet werden. Das Vorschlagsrecht für den Preis liegt in erster Linie bei den Studierenden und erforderliche Voraussetzung für eine Auszeichnung ist, dass Leiter*Innen ihre Evaluationsbögen aus den vorhergehenden Semestern einreichen. Dadurch soll nicht zuletzt ein Anreiz für die freiwillige Evaluation der eigenen Veranstaltung sowie die Verbesserung und Fortentwicklung der eigenen Lehre geschaffen werden.
Weitere Informationen zum Preis für herausragende Lehre in den Arbeitsgemeinschaften finden Sie hier.
Werbung für die Tätigkeit als AG-Leitung
Zur Erhöhung der Bekanntheit und der Attraktivität der Lehrtätigkeit, wurde die Webseite https://www.jura.uni-hamburg.de/service/stellenangebote/ag-leitung.html) neugestaltet.
Ein Flyer mit angepassten Werbetext, der die Tätigkeit auch als Chance aufzeigt entworfen sowie ein Poster hergestellt. Poster und Flyer werden über einen neuen und größeren Verteiler verbreitet. Die Tätigkeit als AG-Leitung wird über soziale Medien beworben. Besonders hervorgehoben wird die Möglichkeit, sich während der Tätigkeit als AG-Leitung, über JuWeL und HUL https://www.hul.uni-hamburg.de/lehre-digital/hul-workshops-und-zertifikate.html zusätzlich weiter zu qualifizieren.
Mentoring-Programm für Studierende der Juristischen Fakultät
Das Jurastudium kann sehr herausfordernd sein. Ziel des Mentoring-Programms ist es deshalb, Studierende während ihres Studiums persönlich zu begleiten und zu beraten, um sie bei Schwierigkeiten zu unterstützen. Dazu soll im Rahmen von persönlichen Gesprächen und Treffen in Kleingruppen über Probleme gesprochen und gegebenenfalls auf hilfreiche Zusatzangebote und Anlaufstellen der Universität hingewiesen werden.
Das Programm richtet sich dabei insbesondere an Studierende, die aufgrund besonderer Umstände mit zusätzlichen Schwierigkeiten konfrontiert sind, zum Beispiel weil sie keine oder wenig Kontaktpersonen mit akademischem Hintergrund oder sprachliche Schwierigkeiten haben, aufgrund von Kindern oder pflegebedürftigen Personen in ihrem Umfeld mit zusätzlichen Herausforderungen belastet sind oder aus anderen Gründen schwierigere Startbedingungen haben oder hatten. Es ist aber grundsätzlich jede Person willkommen, die sich zusätzliche Unterstützung wünscht.
Rückfragen können gerne an die Mail mentoring.jura"AT"uni-hamburg.de gerichtet werden.
Der Termin und der Ort für die nächste Auftaktveranstaltung wird über das schwarze Brett und die Website der Fakultät bekanntgegeben. Die Teilnahme an der Auftaktveranstaltung ist Voraussetzung für die Teilnahme am Mentoring-Programm, da nach dieser Veranstaltung die Zuordnung zu den Mentor:innen stattfindet.