Der Justizstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb
9. September 2025, von Internetredaktion
Die deutsche Ziviljustiz steht im Wettbewerb zu anderen Streitbeilegungsforen, insbesondere bei Verfahren mit Auslandsberührung. Dies gilt nicht nur für das internationale Schiedsverfahrensrecht, sondern auch mit Blick auf andere Jurisdiktionen, die für grenzüberschreitende Wirtschaftsstreitigkeiten als „attraktives Forum“ gelten. Gegenstand des Seminars ist es, den Status quo des derzeitigen Rechtszustands in Deutschland zu erheben und Verbesserungspotenziale de lege ferenda auszuloten.
Die Seminarvorbesprechung findet statt am
Montag, 06. Oktober, 18 Uhr st, in Raum 226 (Alsterterrasse 1).
Um eine vorherige Anmeldung unter sekretariat-rapp.rw"AT"uni-hamburg.de mit Angabe des Namens und der Matrikelnummer wird gebeten. Bitte geben Sie auch an, wenn Sie die Seminararbeit als Schwerpunktbereichshausarbeit anfertigen wollen. Die Themenvergabe erfolgt im Rahmen der Vorbesprechung. Eine Teilnahme am Seminar ist auch möglich, wenn Sie an der Vorbesprechung nicht teilnehmen können; bitte setzen Sie sich in diesem Fall gesondert mit mir in Verbindung.
Es stehen 12 Seminarplätze zur Verfügung; entscheidend ist der Zeitpunkt der Anmeldung.
Die Seminarveranstaltung mit den Vorträgen wird Ende des Sommersemesters als Blockseminar stattfinden (vermutlich am 12. und 13. Januar 2026). Termine und Format der Seminarveranstaltung werden rechtzeitig bekannt gegeben. Die schriftliche Arbeit muss bis Ende Februar 2026 eingereicht werden.
Seminarschein und/oder Schwerpunktbereichshausarbeit
Im Seminar kann ein Seminarschein erworben werden. Die Seminarleistung besteht aus der schriftlichen Arbeit (70 %) und der mündlichen Präsentation der Ergebnisse im Kreis der SeminarteilnehmerInnen (30 %). Das Seminar kann auch zur Vorbereitung auf die Schwerpunktbereichshausarbeit genutzt werden. Dies ist von besonderer Bedeutung, da sich die Bearbeitung von Themenarbeiten erheblich vom Verfassen einer Fallbearbeitung unterscheidet und eigene Herausforderungen birgt.
Die schriftliche Leistung im Seminar kann auch als Schwerpunktbereichshausarbeit im SPB II geschrieben werden. In diesem Fall zählt für die Schwerpunktbereichsprüfung nur die schriftliche Arbeit; zugleich erwerben Sie aber durch die mündliche Präsentation einen Seminarschein, den Sie später etwa für eine Promotion benötigen.
Für Studierende, die ihre Schwerpunktbereichshausarbeit im Seminar schreiben wollen, gelten die gesonderten Vorgaben der SPO. Für sie wird ein neues Thema im Rahmen des Oberthemas vorgegeben und die Bearbeitungszeitbeträgt stets vier Wochen.
Mögliche Seminarthemen
1. Sollte das Schiedsverfahrensrecht der ZPO modernisiert werden?
2. Die Behandlung von Parallelverfahren zwischen staatlicher und Schiedsgerichtsbarkeit unter der
EuGVVO
3. Die Zulässigkeit von Anti-Suit-Injunctions und Anti-Anti-Suit-Injunctions
4. Die Zulässigkeit von Schiedsgerichten bei Investitionsstreitigkeiten innerhalb der EU
5. Rechtsbehelfe gegen Schiedssprüche in Deutschland und England
6. Rechtsbehelfe gegen Schiedssprüche in Deutschland und Frankreich
7. Sind Kammern für Handelssachen (KfH) noch zeitgemäß?
8. Der Commercial Court in London im Vergleich zum deutschen Zivilprozess
9. Die „chambre commerciale internationale de la cour d'appel de Paris“ im Vergleich zum deutschen
Zivilprozess
10. Die Einführung der Commerical Courts – ein Fortschritt für den Justizstandort Deutschland?
11. Das geplante Schiedsgericht für Restitutionsfragen bei NS-Raubkunst
12. fast track- und multi track-Verfahren nach englischem Vorbild
13. Der Federal Arbitration Act und die ZPO im Rechtsvergleich
14. Die Schiedsfähigkeit von Familien- und Erbstreitigkeiten
15. Die Beteiligung Dritter am Schiedsprozess
Eigene Themenideen sind ebenfalls willkommen und können bei der Vorbesprechung vorgeschlagen werden.
Prof. Dr. J. P. Rapp, LL.M. (Cambridge)
Seminarankündigung (PDF)