Ergebnisse des MOTRA Forschungsprojektes zur Entwicklung von rechtsextremen und islamismusaffinen Einstellungen vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen
15. März 2023, von Internetredaktion
Frau Dr. Brettfeld vom Institut für Kriminologie an der Fakultät für Rechtswissenschaft hat am 15.03.2023 in Stuttgart auf Einladung der Landeszentrale für politische Bildung des Landes Baden-Württemberg zentrale Ergebnisse des durch das BMBF und das BMI geförderten Forschungsvorhabens MOTRA vorgestellt. Im Mittelpunkt dieser Präsentation standen Befunde der im Rahmen von MOTRA wiederholt durchgeführten, deutschlandweiten repräsentativen Befragungen zur Frage der Verbreitung von rechtsextremen und islamismusaffinen Einstellungen im Rahmen der Studie „Menschen in Deutschland (MiD)“. Neben Daten zum Ausmaß und sozialen Verteilung solcher Einstellungen im Jahr 2022 wird auch auf die seit 2021 erkennbaren Veränderungen und dafür relevante Einflussfaktoren eingegangen. Aufgegriffen wird weiter – ideologie- und phänomenübergreifend – die Verbreitung der Ablehnung von Demokratie, sowohl in Form von Demokratieskepsis als auch im Sinne von Demokratiedistanz. Zusammenhänge der nach den vorliegenden Daten erkennbar angestiegenen Demokratiedistanz mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und Herausforderungen werden insoweit genauer analysiert. Insbesondere die Rolle der Wahrnehmung nationaler und internationaler Krisen und Herausforderungen sowie der damit verbundenen Besorgnisse und Ängste auf das Ausmaß von Demokratiedistanz werden in den Blick genommen. Auf Basis der jüngsten Onlinebefragungen der weiterer MOTRA-Studie „Menschen in Deutschland. International (MiDInt)“ wird ferner dargestellt, wie stark gegenwärtig wahrgenommene Bedrohungen sowie antizipierter wirtschaftliche sowie soziale Belastungen auf Seiten der Befragten deren Tendenz zu einer Ablehnung demokratischer Debatten und Entscheidungsstrukturen sowie ihre Präferenzen für Autokratie beeinflussen. Den Vortrag können sie hier zum Download finden.