Wandel im und durch Recht - Digitale Transformation und Klimawende
Das Projekt untersucht, wie Wirklichkeitsbeschreibungen anderer Disziplinen im Recht methodisch verarbeitet werden. Als kontrastierende Analysefolien für die Untersuchung dienen mit der digitalen Transformation und dem Klimawandel zwei grundlegende und komplexe Veränderungen der Wirklichkeit. Eine vergleichende Analyse des rechtlichen Umgangs mit diesen Wandlungsprozessen soll auf der einen Seite übergreifende, über eine bereichsspezifische Sonderdogmatik hinausgehende methodische Ansätze zum Einbezug von komplexen und divergierenden Wissensbeständen anderer Disziplinen aufzeigen. Zum anderen soll der Vergleich für Spezifika sensibilisieren, vor allem für die mediale Transformation der Rechtsanwendung selbst durch Legal-Tech sowie für Rechtsetzungsprozesse angesichts ungewisser (Kausal-)Zusammenhänge bei Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion. Zudem bewirkt die digitale Transformation in erster Linie einen Wandel im Recht durch Veränderungen der Gegenstandsbereiche und der medialen Rahmenbedingungen, während der Klimawandel nach einem gesellschaftlichen Wandel durch Recht verlangt. Anhand einer teilrechtsgebietsübergreifenden Analyse des methodischen Umgangs mit diesen Herausforderungen sollen Impulse für die dogmatikbezogene Methodik und ihren rationalen Umgang mit strukturellem Gesellschaftswandel entwickelt werden. Aufbauend auf einer Beschreibung des Wandels der Wirklichkeit werden dazu mit der Rechtsdogmatik, der Methodik der Rechtsanwendung und der Gesetzgebungslehre drei methodische Dimensionen analysiert. Diese werden durch Lehrkonzepte ergänzt, die den resultierenden Veränderungsbedarf im Jurastudium adressieren.
Projektbeteiligte
- Prof. Dr. Roland Broemel
- Prof. Dr. Mareike Schmidt, LL.M. (Tsinghua, China)
- Prof. Dr. Angela Schwerdtfeger
Projektstart
- 01.09.2023
- Laufzeit: Zwei Jahre
Förderorganisation
- VolkswagenStiftung (Projektseite)