Neue Ergebnissen des MOTRA-Forschungsprojektes zur Verbreitung von Rechtsextremismus unter Jugendlichen und Heranwachsenenden sowie der Bedeutung verunsicherter Männlichkeit für rechtsextreme Radikalisierungen junger Männer
17. Juli 2024, von Internetredaktion
Jannik M.K. Fischer, Diego Farren, Prof. Dr. Katrin Brettfeld und Prof. Dr. Peter Wetzels vom Institut für Kriminologie an der Fakultät für Rechtswissenschaft an der UHH haben neue Befunde des MOTRA Forschungsprojektes als UHH MOTRA Spotlight No. 9 veröffentlicht. Unter dem Titel „Verunsicherte Männlichkeit? Der Einfluss männlicher Bedrohungsgefühle auf rechtsextreme Einstellungen bei jungen Männern“ stellen sie Ergebnisse der repräsentativen Studie „Junge Menschen in Deutschland“ (JuMiD) zu Verbreitung und Hintergründen rechtsextremer Einstellungen unter 16-21jährigen jungen Menschen vor. Dabei gehen sie zum einen auf das Phänomen der erhöhten Prävalenzraten rechtsextremer Einstellungen bei jungen Männern im Vergleich zu jungen Frauen ein. Untersucht wird zum anderen weiter, inwieweit die erhöhte Verbreitung rechtsextremer Einstellungen speziell unter jungen Männern auch damit in Zusammenhang steht, dass Teilgruppen junger Männer sich in ihrer Männlichkeit im Zuge der gesellschaftlichen Veränderungen der Geschlechterverhältnisse verunsichert und bedroht fühlen. Insoweit wird eine Zuwendung zu rechtsextremen Haltungen, über die Effekte sozialer Ausgrenzung und Benachteiligung hinaus, auch als ein sozial dysfunktionaler Bewältigungsversuch konzeptualisiert, mit negativen Emotionen in Form von subjektiven sozialen Bedrohungswahrnehmungen mit Blick auf die eigene Geschlechtsidentität umzugehen. Solche Bedrohungsgefühle werden von rechtsextremen Einzelakteuren und Organisationen auch öffentich gezielt angesprochen und für eigene Zwecke instrumentalisiert. Auf in dieser Hinsicht spezifische Herausforderungen und Folgerungen für die Extremismusprävention wird ebenfalls eingegangen. Das UHH MOTRA-Spotlight No. 9 kann hier heruntergeladen werden.