Projekt zum Mitmachen von allen Fakultätsangehörigen - S:TEREO
Das Projekt
Anlass für S:TERO war unter Anderem die 2016 von Dana-Sophia Valentiner durchgeführte Studie zu „(Geschlechter)Rollenstereotype in Juristischen Ausbildungsfällen“. Im Rahmen dieser Studie wurden die auf das Examen vorbereitende Klausuren des HEX an der Fakultät sowie der auf das Staatsexamen vorbereitende Klausurenkurs ExÜ der Bucerius Law School auf Geschlechterrollenstereotype untersucht. Es wurde herausgefunden, dass 80 % der auftretenden Personen in den untersuchten Fällen männlich sind. Frauen werden dabei auch seltener berufstätig dargestellt als Männer. Es werden (Geschlechter)Rollenstereotype bedient und viele Lebensrealitäten finden sich nicht wieder. Außerdem wird selten geschlechtergerechte Sprache benutzt.
In den untersuchten Fällen gab es zum Beispiel 22 Rechtsanwälte und 4 Rechtsanwältinnen. Selbstständig oder Geschäftsführend waren 44 Männer (u.a. Ladeninhaber, Spediteure, mehrere Geschäftsführer von Immobilien-GmbHs etc.) und 3 Frauen (Architektin, Geschäftsführerin eines Schönheitssalons, Betriebsinhaberin in der Gastronomie).
Zudem wurde beobachtet, dass die meisten verwendeten Namen mit deutscher Herkunft oder Staatsbürgerschaft assoziiert werden: „Anwalt Waldemar Wiese“, „Robert Reich“, „Regine Rütersloh“ etc. Einer der wenigen Namen außerhalb des Schemas war „Sahin Yilmaz“, der in dem untersuchten Fall einen Komplizen gewinnt, um ins Anwesen der „Eheleute Kaiser“ einzubrechen (es trat jedoch niemand namens „Sahin“ als Bauunternehmer, Elektriker, Jurastudent oder Richter auf).
Weitere Details zu der Studie sind unten auf dieser Seite zu finden.
Ziel
Mit unserem Projekt S:TEREO wollen wir langfristig Diskriminierungen jeglicher Art in juristischen Ausbildungsfällen an der Fakultät entgegenwirken und dadurch bewirken, dass Lehrmaterialien der Fakultät zukünftig keine Diskriminierungen aufweisen und alle Studierenden ansprechen. Unser Ziel ist, dass das Konzept gender- und diversitätssensibler/ diskriminierungskritischer Lehre an der Fakultät für Rechtswissenschaft nicht lediglich ein Konzept bleibt, sondern dass langfristig ein Umdenken stattfindet und sich nachhaltig diversitätssensibles Denken bei Lehrenden und Lernenden verankern lässt.
Deine Mithilfe
Um gezielt auf diskriminierende Fälle aufmerksam zu werden und diesen entgegenzuwirken, bauen wir auf deine Unterstützung.
Wenn dir ein diskriminierender Fall vorliegt, bitten wir dich das Formular auszufüllen und den zugehörigen Sachverhalt hochzuladen. Das Ausfüllen des Formulars geschieht anonym. Angaben zu deiner Person sind freiwillig und müssen nicht eingetragen werden.
Wir setzen uns daraufhin mit dem zuständigen Lehrstuhl in Verbindung und arbeiten dort gemeinsam an einer Lösung. Falls du deine E-Mail-Adresse angibst, geben wir dir gerne ein Update dazu.
Hier zur Projektbeschreibung auf OpenOlat und zum S:TEREO Formular zur Erfassung von Sachverhalten. Gegebenenfalls leitet Olat direkt auf die Startseite weiter. In dem Fall ist das Projekt über die manuelle Eingabe von "STEREO" in der Suchmaske bei Olat zu finden.